The oldest house in Spiesheim/Germany built in 1610
Photographs taken in 1912 left and 2016 right
This house was built before the "Thirty Years War" which lasted in Central Europe from 1618 – 48.
On the house, clearly visible from the yard, the numbers 1618 are carved on an oak tree beam, which is part of the wooden frame structure.
During the chaos and turmoil of war, the house was mainly uninhabitated. The population of Spiesheim was either expelled or had left (fled) their hometown. The village was at times an empty place, devastated and many houses destroyed or burned down.
It is part of the historical heritage of this house, passed on from one generation to the next, that when people returned at the end of the war, a tree had grown through the chimney of the house. After this terrible "Thirty Years War", sparked mainly for religious reasons, and which had left the countries in rubbles, in some regions it took more than 100 years to recover and rebuild villages and towns.
Records prove that only five families returned to the village of Spiesheim after the war. Their names were: Dexheimer, Diefenthäler, Jung, Steil and Weinz (up to 2016). Descendants of these families still live in the village with the exception of the Weinz family whose last family member in Spiesheim died in 2016.
Translation : Erich Dexheimer – Sept. 2016/03e
Historischer Ortsrundgang Spiesheim
Geburtshaus Hans Walter Hessinger
Verfasser Spiesheimer Lesebuch (Chronik)
Hans Walter Hessinger wurde am 21.01.1931 in diesem Haus geboren. Nach seinem Lehrerexamen unterrichtete er ab 1952 an verschiedenen Schulen in Rheinhessen. Von 1968 bis 1993 war er Rektor an der Verbandsschule in Flomborn und lebte von 1954 bis 2002 in Ober-Flörsheim.
Hans Walter Hessinger war mit seiner Heimatgemeinde Spiesheim zeitlebens sehr verbunden. Er verfasste ein "Lesebuch" über und für seinen Geburtsort Spiesheim mit viel spannendem Wissen und Fakten aus der Vergangenheit unseres Dorfes.
Er starb am 27.11.2002. Seine letzte Ruhestätte ist auf dem Friedhof in Spiesheim.
Historischer Ortsrundgang Spiesheim
Ältestes Haus in Spiesheim - erbaut 1610
Auf dem Bild von 1912 sind die Eheleute Johann und Dorothea Dexheimer am Fenster zu sehen und im Vordergrund die Kinder Wilhelm, Katharina und Heinrich.
Dieses Fachwerkhaus in der Oberstraße 54 wurde schon vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) erbaut.
Auf einem Balken am Haus, vom Hof aus gut erkennbar, ist die Zahl 1618 eingeschnitzt. Das Haus stand während der damaligen Kriegswirren überwiegend leer und wie überliefert, wuchs in dieser Zeit eine Effe durch den Schornstein. Zeitweise waren alle Einwohner Spiesheims damals vertrieben. Das Dorf war niedergebrannt und verwüstet.
Nach dem verheerenden Krieg der am 23. Mai 1618 mit dem "Prager Fenstersturz" begann und 1648 mit dem "Westfälischen Frieden" endete, dauerte es in einigen Regionen Deutschlands fast ein ganzes Jahrhundert bis sie sich wieder von den Zerstörungen erholt hatten, verursacht durch Streitigkeiten um Religion, Macht und Territorialansprüche.
Nur fünf Familien kamen nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder zurück ins Dorf, deren Namen noch heute in Spiesheim existieren: Dexheimer, Diefenthäler, Jung, Steil und Weinz (bis 2016).
Die hoffnungsvollen Rückkehrer erlebten schon sehr bald erneut eine weitere Katastrophe in unserem Land. Die Pest forderte ihr Tribut und 1660 lebten nur noch 90 Personen in Spiesheim.
Bis zum Jahre 1681 gab es wieder 215 Einwohner in unserem Dorf.
Davon könnte dieses alte Haus erzählen das direkt neben dem Oberbrünnchen erbaut wurde und durch dessen Gelände auch teilweise der Wasserlauf dieser Quelle führt, deren Wasser sich ins "Brandewäldche" sammelt.
Bei der Renovierung des Hauses in 1974 wurde auch der Dachstuhl erneuert. Das Holz war zwar noch intakt, aber das Gebälk hatte sich über die Jahrhunderte "durchgehängt". Der Dachstuhl war komplett aus gewachsenem Eichenholz ohne jegliche Nägel nur mit Holzzapfen verbunden.
Das Haus birgt noch weitere interessante Gegebenheiten. Ausgewählte Familienmitglieder der letzten 4 Generationen die in diesem Haus lebten, besaßen oder besitzen immer noch Kenntnisse über zwei spezielle Rezepturen deren Zusammensetzung bis heute geheim gehalten und die nur in der jeweiligen Generation weiter gegeben wurde. Bekannt ist, dass die daraus gewonnenen Medikamente gegen Nabelbruch bei Kleinkindern und gegen eine bestimmte Form der Gelbsucht eingesetzt wurden und man früher im Dorf diese Arznei auch in Anspruch nahm. Die Rezepturen befinden sich heute immer noch in Familienbesitz.
Abgefüllt wurden die Salben in kleinen Tontöpfchen von denen heute noch etliche erhalten sind. Aus der Überlieferung ist wiederum bekannt, dass die Rezepturen durch den Ur-Ur-Großvater väterlicherseits, der im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-14) als Sanitäter bei einem Arzt gedient hatte, in die Familie kamen.
Die Besitzer dieses Hauses wechselten im Laufe der Jahrhunderte häufig: 1669 Henrich Emrich, 1681 Johannes Emrich 1720 Andreas Emrich 1724 Johann Jörg (Georg) Emrich 1759 Wilhelm und Georg Emrich 1780 Johannes Buchholz 1830 Johannes Buchholz 3. 1838 Christian Oelhof 1857 Georg Oelhof Eheleute 1871 Philipp Dexheimer 2. 1898 Johann Dexheimer 3. & Dorothea geb. Mühl (Gau-Köngernheim) 1966 Katharina Dexheimer 1981 Bertold Heck & Elfriede geb. Dexheimer
1958
In der sogenannten guten alten Zeit war sicher nicht alles gut und oft schon gar nicht der Zustand der Häuser und Straßen im Dorf. Erst nach 1945 mit Beendigung des Zweiten Weltkrieges kam mit dem deutschen Wirtschaftswunder auch langsam der Aufschwung nach Spiesheim. Die Veränderungen des ältesten Hauses im Dorf und dessen Umfeld dokumentieren diese Bilder eindrucksvoll.
1980
2013
Erich Dexheimer Sept. 2016/03
Historischer Ortsrundgang Spiesheim
Kleines Heimatmuseum
Hier in der Lidingstraße, der ehemaligen Johannisstraße, war in diesem Haus über mehrere Generationen eine Schuhmacherei zuhause. Friedrich Bihn II, Otto Bihn und ab 1952 Philipp Mann (Schuschtermann) waren Schuhmacher. Auch der Sohn, Hans Werner Mann, erlernte dieses Handwerk.
Das Haus wurde 1952 von Philipp Mann gekauft und 1962 von Hans-Werner Mann umgebaut. Ab 1972 begann er Gegenstände für ein geplantes Museum zu sammeln.
Seit 2005 hat Hans Werner Mann hier das "Kleine Museum" eingerichtet. Ausgestellt werden Schuhmacherwerkzeuge, typisch rheinhessische Haushaltsgegenstände wie Sauerkrauttöpfe, Waagen, Waffeleisen, Fleischwolf und Butterfässer.
Besonders erwähnenswert ist die Uhrensammlung mit mehr als 100 Exponaten.
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