Spiesheimer Bergwandergruppe bezwingt Gran Paradiso (31.08.-07.09.1996)

Wanderwoche im Aostatal, Italien

Gruppenbild 1996Zum elften Mal zog es die Bergwandergruppe der SG Spiesheim für eine Woche in alpine Regionen. In diesem Jahr war das Aostatal in Italien (Westalpenregion) Ausgangspunkt erlebnisreicher Wander- und Klettertouren der sechs Frauen und elf Männer aus Spiesheim und Ensheim. Dieses größte Naturschutzgebiet der Alpen zeichnet sich durch seine historische Vergangenheit Am Fuße des Grand Paradiso (sehr gut erhaltene frühe Besiedlungsstätten) genauso aus wie durch sein mildes Klima in den Tälern, in denen viele Südfrüchte angebaut werden. Am grandiosesten sind jedoch die gewaltigen Bergriesen die diese fruchtbare Landschaft umschließen. Von 500 bis 700 Meter im Tal geht es hinauf auf über 4.000 Meter in den ewigen Schnee.

Am Mont Blanc MassivGut ausgerüstet und bester Laune wurden in den ersten Tagen einige Wanderungen über 2.000 Meter, jenseits der Baumgrenze, erfolgreich absolviert. Besonders beeindruckend waren die Fahrt ins Mont Blanc-Massiv auf ca. 3.500m Höhe und die schwierige Besteigung des Monte Falere (3.065m) im Neuschnee und Nebel, die den Teilnehmern viel abverlangte.

Absoluter Höhepunkt und Abschluss jedoch war die Bezwingung des Wahrzeichens der Region, des 4.061m hohen Gran Paradiso, wofür zwei Tage erforderlich waren. Der erste Tag führte zur Hütte St. Emanuelle auf etwa 2.700m. Nach unruhiger Nacht in enger Kammer wagten dann im Morgengrauen des nächsten Tages noch fünf Rheinhessen und zwar Heribert Erbes, Toni Jung, Karl Heinz Nöth, Walter Robl und Edgar Auf dem Gran Paradiso Schuch den Aufstieg zum eisigen Schicksalsberg, an dem noch ein Tag zuvor zwei italienische Bergsteiger zu Tode stürzten.

Auf dem Weg zum Gipfel des Gran ParadisoAnfangs durch eine wilde Steinwüste, ging es alsbald durch Schnee und Eis steil bergauf. Strahlender Sonnenschein, jedoch Temperaturen unter Null Grad Celsius und ein eisiger, sehr kräftiger Wind sorgten für ein kontrastreiches Klima. Die dünne Luft, durch die große Höhe, zehrten zudem an den Kräften der Gipfelstürmer. Aber nach fünf Stunden großer Anstrengung und Kampf gegen Berg und Witterung war der Gipfel erreicht. Von dort oben bot sich ein fantastischer Rundblick auf die schönsten Berge der Alpen, ein unvergessliches Erlebnis für jeden Naturfreund.

Beflügelt von dem Erfolgserlebnis stieg man noch am selben Tag 2.100 Höhenmeter hinab bis zum Ausgangspunkt, dem Dörfchen Pont im Val Savarenche, einem Seitental des Aostatales. An diesem letzten Abend wurden die tollen Erlebnisse natürlich feucht-fröhlich gefeiert und schon neue Pläne für das kommende Jahr geschmiedet.

Oktober 1996,
Heribert Erbes

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