Spiesheimer Bergwandergruppe zu Gast im Hochpustertal (2018)

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Von West nach Ost auf eine Länge von ca. 105 km verläuft das Pustertal in Südtirol (Italien) von Mühlbach / Meransen über Brunneck bis nach Lienz in Osttirol (Österreich). Die Region Hochpustertal verteilt sich ebenfalls auf Südtirol, Dolomiten und Drei Zinnen-Gebiet Sexten, Toblach und Innichen und von Silian bis Lienz in Osttirol. Ziel unserer Reise war das kleine Dorf Anras auf einer sonnseitigen Hochterrasse über dem Talboden, nahe Silian. Das auffälligste bei der Anreise waren die saftig grünen Almen und Wälder im Gegensatz zu den verdorrten Grünflächen im heimischen Rheinhessen. Im wahrsten Sinne des Wortes eine andere Welt.

So waren dann auch alle am ersten Tag wild darauf in dieser schönen Natur eine angemessene Wanderung zu unternehmen. Im nahe gelegenen Kristeinertal stiegen wir auf schmalen Pfaden am 120 m hohen Celar Wasserfall hoch und konnten die Wassermassen bei ihrem Sturz in die Tiefe bestaunen. Den Aufstieg geschafft legten wir in der oberhalb gelegenen Hütte Gölbnerblick eine Pause ein. Dann kam der Regen, dessen Ende wir irgendwann nicht mehr abwarten konnten und den Rückweg antraten. Leicht schockierend dann die Feststellung, dass durch eine abgegangene Mure (ein Schlamm- und Geröllstrom mit bis zu metergroßen Felsbrocken und Baumstämmen, meistens ausgelöst durch starke oder lang anhaltende Niederschläge) der Fahrweg versperrt war. So mussten wir noch eine gute Stunde ausharren bis ein riesiger Radlader den Weg wieder freigeschoben hatte.

Regen war dann auch der Begleiter für weitere 2 Tage in denen wir kleinere Unternehmungen wie einen Spaziergang im Villgratental und Besuch eines 200 Jahre alten Bauernhofes mit Mühle, Sägewerk und Waschhaus ausführten. Als Verlegenheitsziel diente so manchem auch eine Shopingtour durch Lienz, der Besuch eines Museums von Rheinhold Messner und die Besichtigung gut erhaltener Bunkeranlagen der schlimmen Hochgebirgskämpfe in den beiden Weltkriegen. Erstmalig durften wir auch einen Almabtrieb für Esel und Ziegen miterleben.

Höhenwege bieten im Hochpustertal einen ganz besonderen Reiz und servieren die hochalpinen Regionen wie auf einem Tablett. Diese Aussage bestätigte sich bei der Tour und Gipfelbesuch des Thurntaler (2400 m) oberhalb von Silian. Noch eindrucksvoller bot sich ein atemberaubender Panoramablick zu den Lienzer Dolomiten und den Karnischen Alpen auf dem Gipfel des Gölzentipp (2317m), den wir vom gegenüber liegenden Gailtal aus erwanderten.

Der letzte Tag war allein schon wettermäßig eine tolle Sache und führte uns zur Hochalm Zettersfeld oberhalb von Lienz. Auf dem Weg von der Bergstation zu den Neualpseen und zurück wurde vereinzelt auch der sehr steile Gipfel des Goisele (2433m) als abschließendes Gipfelglück mitgenommen.

Integriert im Preis der genutzten Osttirol-Card war letztlich auf dem Heimweg auch noch eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn und der Besuch im Wildpark Assling zeitlich möglich. Herrlich zu beobachten, wie eine Luchs-Familie frei laufende Hühner ständig unter Beobachtung hielt. Eben mit Augen wie ein Luchs.

Das Ziel für das nächste Jahr ist noch nicht ausgesucht, aber es gibt noch viele Pfade zu gehen.

SJ./Foto A.Nöth

 

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