Historischer Ortsrundgang Spiesheim

Kerbeplatz

Bis Anfang der 1950er Jahre begann hier die "Wissebach", die fast die Hälfte des Platzes einnahm. Abwasser und Quellwasser vom Oberdorf sammelte sich hier und floss durch die "Wisse" weiter zur Selz. Enten und Gänse tummelten sich darin und mit diesen manchmal auch Kinder, nicht immer zur Freude der Eltern.

 

ortsrundgang23 kerbeplatz 1Kerbeplatz 2015

 

Hohe Effen und Gebüsch säumten die Böschung und auf der Straßenseite gab es ein Geländer. Angrenzend war der Brunnen mit Pumpe. Dort und nahe am Rand des Wassers stand manchmal an der Kerb die Schiffschaukel oder die "Kette-Reitschul".

Im Zuge der Kanalisierung Anfang der 1950er Jahre wurde das Wasser der "Wissebach" abgeleitet. So entstand der Kerbeplatz, der seit dieser Zeit für Feste aller Art genutzt wird und der 1983, ein Jahr vor dem 1. VG Weinfest in Spiesheim, mit Verbundsteinen gepflastert wurde.

Der Brunnen mit dem Mühlstein wird von dem 12 m³ umfassenden Löschwasserbecken unter dem Platz gespeist.

Historischer Ortsrundgang Spiesheim

August Schröer

Der letzte Spiesheimer Schmied

Wenn August Schröer früher das Eisen auf dem Ambos schmiedete, war der "Ding-Ding-Ding Klang" den Einwohnern vertraut und weithin hörbar. Auch das Fauchen des Blasebalges, mit dem er das Feuer immer wieder anfachte, war ein bekanntes Geräusch. Das Schmiedehandwerk hatte August Schröer 1928 in Spesbach in der Westpfalz erlernt. Er heiratete 1946 in Albig. Im September 1949 kam er nach Spiesheim und richtete hier in der Niederstaße seine Schmiede ein, die er bis 1972 betrieb.

 

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Die Bauern waren seine Kunden und sie brachten nach der Feldarbeit Harken, Pflüge, Sicheln oder Sensen, um diese schärfen zu lassen. Das Arbeitsgerät wurde früh am nächsten Morgen wieder gebraucht. Hufeisen in unterschiedlichen Größen hingen in der Schmiede, denn ein wichtiger Teil seiner Arbeit war auch das Beschlagen der Pferde. August Schröer wurde 1914 geboren und starb 2012 im Alter von 98 Jahren. Mit ihm endete in Spiesheim die Tradition des Schmiedehandwerks.

Historischer Ortsrundgang Spiesheim

Geburtstätte Hedwig Jung

eine mutige Spiesheimerin

Am 19.März 1945 endete für Spiesheim der 2. Weltkrieg. Voraus ging, dass versprengte deutsche Soldaten von Spiesheim aus auf die anrückenden US-Truppen schossen. Daraufhin erwiderten die Amerikaner das Feuer und beschossen fast eine Stunde lang das Dorf, da sie dort noch weitere deutsche Soldaten vermuteten. Durch den Beschuss brannten viele Gebäude. Von einem Querschläger getroffen, verstarb ein Einwohner am nächsten Tag.

Außer dem Bombenabwurf am 10. Oktober 1944 hatten in Spiesheim während der Kriegsjahre keine Kampfhandlungen stattgefunden.

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Als die Amerikaner dann in Spiesheim einmarschierten, ging Hedwig Jung mit einer weißen Fahne den Truppen entgegen. Durch diese mutige Tat bewahrte sie das Dorf vor weiterer Zerstörung.

Hier können Sie alle Standorte des historischen Ortsrundgangs in der Karte anklicken und Sie werden auf die Webseite mit weitergehenden Informationen weitergeleitet. Sie können in diese Karte hinein- und herauszoomen, oder aber auch den Ausschnitt der Karte verschieben.

Ortsrundgang Spiesheim
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